Interdisziplinärer politischer Salon „Zeit für Allmende“
Was haben die Auseinandersetzungen um die Verfügbarkeit von Wasser und Wissen, um die Durchsetzung von Emissionsrechten oder die Abwehr von Patenten auf Leben mit dem Kampf um die Bestände unserer Bibliotheken gemein?
Die Heinrich-Böll-Stiftung hat ca 60 Gäste aus Wissenschaft, NGOs, Politik und Wirtschaft zu einer Reihe von Salongesprächen geladen. Die Stiftung initiierte mit diesen Salongesprächen eine interdisziplinäre Debatte um die Zukunft der Gemeingüter. Gibt es eine gemeingütergerechte Politik, die für den Erhalt der Vielfalt und Vitalität der Allmende taugt? Kann die Idee der commons neue Impulse für die Kämpfe um gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum bieten? Wie und vom wem können Umgangsregeln mit den Gemeinressourcen, gerechter Zugang und nachhaltige bzw. freie Nutzung (im Falle der Wissensallmende) demokratisch ausgehandelt werden?
Der Salon „Zeit für Allmende“ bietet Raum für Austausch und Inspiration, um der politischen Wirkmächtigkeit, der sozio-ökonomischen, ökologischen, kulturellen und politischen Dimension der Commons nachzuspüren.
Auf dieser Seite werden jeweils Konzept, Gästeliste, Programme und einführende Redebeiträge sowie (Audio-) Dokumentationen der einzelnen Salongespräche veröffentlicht. Auch wenn die Teilnahme am Salon selbst nur auf Einladung möglich ist, möchten wir Ihnen damit die Beteiligung an diesem interdisziplinären Suchprozess ermöglichen.
Silke Helfrich
Projektkoordination Interdisziplinärer Salon
„Zeit für Allmende“
2008
Erster Salon: „Allmende: Vitalität des Begriffs“ Zum philosophisch-historischen & politisch-ökonomischen Hintergrund der Allmendedebatte
Teilnahme nur für geladene Gäste
https://commonsblog.wordpress.com/2011/02/01/wohlstandsmehrung-anders-gemeinguter-jenseits-des-wachstumszwangs/Donnerstag, den 10.04.2008, 17.30 – 22.30
Auf der Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung, Hackesche Höfe, 10178 Berlin
Einführender Beitrag:
Prof. Dr. Ulrich Steinvorth, Universität Bilkent/Ankara: Bemerkungen zu den Allmendebewegungen
Dazu ein Blogbeitrag und Kommentar für eilige LeserInnen.
Audiodokumentation sowie Kommentar zum Gesprächsverlauf; Die Wissens-Ökologen von morgen
Zweiter Salon: „Gemeinschaftsgüter brauchen Gemeinschaft & Gemeinschaften brauchen Gemeinschaftsgüter“
Donnerstag, den 29.05.2008, 17.30 – 22.30
Auf der Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung, Hackesche Höfe, 10178 Berlin
Einführender Beitrag: Silke Helfrich: Rückblick Erster Salon – Reflektion
Fragestellungen zu den Eingangsstatements:
Wer konstituiert die jeweilige Gemeinschaft, von der die Rede ist? Verstehen sich die betreffenden Menschen überhaupt selbst als Gemeinschaft oder nicht? Wenn ja, wie drückt sich das aus? Welche Normen & Werte, welche Regeln & Sanktionsmöglichkeiten gibt es? Was verbinden die Beitragenden mit ihrer „community“ und mit den Allmenden, um die sie sich „kümmern“? Hat diese Verankerung in Gemeinschaftszusammenhängen einen sozialen, kulturellen oder identitätsstiftenden Mehrwert?
Jörg Haas: Klima
Andrea Goetzke: Freie Software
John Weitzmann: Creative Commons
Gregor Kaiser: Biodiversität und traditionelles Wissen
Debatte: Commons – Die Relativierung des Bürgerlichen
Dokumentation des Gesprächs (pdf Dokument / 14 Seiten)
Dritter Salon: „Auf dem Weg in die commonsgerechte Gesellschaft: Prinzipien für den Umgang mit Gemeinschaftsgütern“
Donnerstag, den 18.09.2008, 17.30 – 22.30
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
Präsentation: Silke Helfrich: Prinzipien des Commonsmanagements:
Audios: Silke Helfrich, Annette Mühlberg:Commons brauchen Anwälte und Prinzipien
Debatte:
Vollständige, bearbeitete Abschrift
Es ist schön, so reich zu sein
Vierter Salon: „Regulierungsformen und Institutionen für Commons“
Donnerstag, den 20.11.2008, 17.30 – 22.30
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
- Silke Helfrich (Anmoderation),
- Wolfgang Sachs: Institutionen der sozialen und natürlichen Allmende
- Rainer Kuhlen: Wissensallmende – Eigentumsformen, Steuerungsmechanismenund Geschäftsmodelle auf dem Weg zur Wissensökologie
Debatte:
Vollständige, bearbeitete Dokumentation
2009
Fünfter Salon: „Wem gehört das Saatgut, wem das Wissen? Commons und Eigentum“
Donnerstag, den 19.02.2009, 17.30 – 22.30
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
Christiane Grefe, Silke Helfrich, Christian Siefkes, Rainer Kuhlen: Thesen zu Commons und Eigentum (Vorlage als Einstieg für das Salongespräch)
Silke Helfrich, Einleitung
Antje Tönnies, GLS-Treuhand: Impulsreferat: Wem gehört die biologisch-kulturelle Vielfalt? Präsentation
Petra Buhr, Netzwerk Freies Wissen: Wem gehört das Wissen? Thesen zur Eigentumsfrage aus dem Wissensallmendereport 2008
leicht gekürzte und bearbeitete Dokumentation des Salongesprächs
Thesen zu Commons und Eigentum (nach dem Salongespräch bearbeitet)
Sechster Salon: Gemeingüter stärken für die ganze Gesellschaft – Jetzt!
Dienstag, den 19. und Mittwoch, den 20.05.2009 in Potsdam
Ziel: Raus aus der Krise. Aber wohin?
zweitägiges ergebnisorientiertes Arbeitstreffen zum Abschluss der interdisziplinären Salongespräche „Zeit für Allmende“ und zur Entwicklung einer gemeinsamen Arbeitsperspektive, Öffentliches Plädoyer für eine commonsgerechte Gesellschaft
Thesenpapier, welches skizziert:
Den Begriff der Gemeingüter und das aktuelle Problem, Gemeingüter und Eigentum, Prinzipien gemeingütergerechten Lebens und Wirtschaftens und unsere Vision
Dienstag, den 19. und Mittwoch, den 20.05.2009 in Potsdam neben den vielen individuellen „Ernten“, hat in einem Vierseiter Platz gefunden.
Gemeingüter stärken. Jetzt! Ein Manifest.
Der Salon wird im Jahr 2010 mit stärker themenorientierten Fachgesprächen eine Fortsetzung finden.
2010
Siebter Salon: Die Wirtschaft profitiert von Gemeingütern. Wie können Gemeingüter von der Wirtschaft profitieren?
Mittwoch, den 24. März 2010, 17.30 – 23.00
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
auf Einladung der Heinrich-Böll Stiftung und des European Business Council for Sustainable Energy, e5
Der Bericht: Wirtschaft und Allmende. Ein schwieriger Dialog.
Achter Salon: Wohlstandsmehrung anders. Gemeingüter jenseits des Wachstumszwangs
Mittwoch, den 14. Oktober 2010, 18.30 – 22.00
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
auf Einladung der Heinrich-Böll Stiftung und des European Business Council for Sustainable Energy, e5
Das Programm
Das Konzept
Die TeilnehmerInnen
Der Bericht
2011
Workshop: Energieinfrastruktur als Gemeingut
Mittwoch, den 06. April 2011, 9.30 – 18.00
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
Das Programm
Das Workshopkonzept
Die TeilnehmerInnen
Mehr als ein Bericht: Julio Lambing. Bausteine für eine Stromallmende Wege in eine neue Industriegesellschaft
2012
Salon: „Sorge tragen. Commons und Gender“
Donnerstag, den 16. Mai 2012, 18.30 – 22.00
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
Das Programm
Die Teilnehmer_innen
Die Dokumentation
Salon: „Tätigsein in den Commons. Jenseits von Lohnarbeit und Geschlechterhierarchie“
Donnerstag, den 18. Oktober 2012, 18.30 – 22.00
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
Die Einführung
Das Programm
Die Gästeliste
Die Dokumentation
- Beitrag von Adelheid Biesecker: Impulsreferat
- Beitrag von Friederike Habermann: Gemeinsames Tun in der P2P-Ökonomie
- Zusammenfassende Dokumentation des Salongesprächs
Salon: „(Ver-)Pflegen und (Ver-) Kümmern. Sorgearbeit und Commons“
Donnerstag, den 18. März 2013, 18.30 – 22.00
Heinrich-Böll-Stiftung, Schumanstraße 8, 10117 Berlin-Mitte
Die Gästeliste
Die Dokumentation:
- Beitrag von Christa Wichterich
- Beitrag von Hldegard Schooß
- Zusammendfassende Dokumentation des Salongesprächs (Silke Helfrich)
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Hallo allerseits,
hier noch ein interessanter blog aus dem benachbarten deutschsprachigem ausland.
http://blog.allmend.ch/
viele grüße
annette mühlberg
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Selbst wenn ich berücksichtige, dass der Zugang und die Nutzung aller Commons auf irgendeine Art und Weise geregelt sind stellt sich mir doch die Frage:
Ist eine Veranstaltung zum Thema Commons, bei der die Nutzung und „Teilnahme nur für geladene Gäste“ erlaubt ist nicht irgendwie widersinnig?
Oder stellt dies eine besondere Form der Regulierung von Nutzungsrechten dar?
Stimmt! Das Ganze war und ist ein Experiment, zu dem sich die Stiftung ein bestimmtes Setting überlegt hat, um ihm zum Gelingen zu verhelfen. Deshalb auch Beschränkung auf 6 Gespräche. Es ist klar, dass sich danach an diesem Setting etwas ändern wird. Aber natürlich darf die Diskussion lebhaft kommentiert werden (auch dafür steht sie komplett im Netz) … ich nehme das auch gern mit in die Moderation.
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Wir, die sich aufgemacht haben und den Weg in eine zivile Gesellschaft gehen, sollten neben der Debatte um Commons eine politische Diskussion provozieren: Wie kann die Tilgung des Grund und Bodens aus dem Sachenrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches gelingen? Grundlage einer zivilen Gesellschaft !
Das Stimmrechts, die Achillesverse der bürgerlichen Gesellschaft, wäre hierzu geeignet.
Sehr bewegt, entsetzt und tief traurig habe ich von Silkes Tod erfahren. Was für eine Tragödie für die Angehörigen, Freunde und Kollegen! Und für das Gemeinwohl, und für die Aufklärungsarbeit zum Wert der Gemeinschaftsgüter. Es ist noch so viel zu tun. Ihr Tod ist mir erst recht Ansporn, mich zu engagieren.