Obama voll Creative Commons

Das hier soll ja kein Nachrichtenblog werden, aber manchmal kann ich es nicht lassen: Change.gov set free schreibt Lawrence Lessig, der Gründer von Creative Commons. Und in der Tat: die Lizenz der Seite des „team of change“ der Vereinigten Staaten sieht fortan so aus:

Copyright Notice

Creative Commons

Except where otherwise noted, content on this site is licensed under a Creative Commons Attribution 3.0 License.

Es ist nicht irgendeine Creative Commons Lizenz, sondern die, die den Nutzern die meisten Rechte einräumt. James Grimmelmann findet:

„Attribution 3.0 is the Barack Obama of CC licenses: modern, dignified, generous, and tolerant.“

Manchmal geht halt der Enthusiamus mit den Obamafans durch.

Stellt sich die Frage, was daran eigentlich wichtig ist, denn nach geltendem Recht ist ohnehin alles, was die Regierung produziert gemeinfrei (public domain).  Materialien, die die GPO (das Büro für Drucksachen der Regierung) herausgibt, kann man also nach Gutdünken republizieren und remixen. Hätte Obama nur noch ein bisschen warten müssen. Jede CC Lizenz ist restriktiver als die Public Domain. Was also ist die Botschaft?

Erstens: Obama ist noch nicht Präsident (also fällt auch das, was er und sein Team produzieren bzw. alle Leute, die sich auf change.gov äußern, nicht automatisch in die Publik Domain, sondern nach der Berner Übereinkunft automatisch unter das Copyright).

Zweitens: Es ist eine Botschaft – schon vor der Amtseinführung: Kultur, Information, politische Rede und Meinungsäußerung sollen frei sein. Und das soll deutlich und explizit gesagt werden. So explizit wie nur möglich.

Drittens: We care for details!

So habe ich die Debatte verstanden. Korrekturen und Ergänzungen erwünscht. (vía)

2 Gedanken zu „Obama voll Creative Commons

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