Commons sind friedensstiftend

Commons sind friedensstiftend. Ohne die Diversität unserer Gemeinressourcen keine (Diversität an) Nahrung, Energiequellen, Transportmöglichkeiten, Kommunikation, Kultur, Medizin uvm. Wir brauchen Commons wie die Luft zum Atmen.

Die friedensstiftende Relevanz der (globalen) Allmende, macht gerade heute am Beispiel der Atmosphäre, kurz vor der entscheidenden Phase der Klimaverhandlungen in Bali, Schlagzeilen: Dort, wo Allmende erodieren drohen Konflikte und Krieg.

Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung und die Mitautoren der Risikoanalyse des WBGU (Wissenschaftlicher Beirat für Umweltfragen), formulieren das Konfliktpotential des Klimawandels schon seit Jahren. Hier ein paar Zeilen aus der Studie „Welt im Wandel, Sicherheitsrisiko Klimawandel“:

„der Klimawandel (wird) ohne entschiedenes Gegensteuern bereits in den kommenden Jahrzehnten die Anpassungsfähigkeit vieler Gesellschaften überfordern…. Daraus könnten Gewalt und Destabilisierung erwachsen, die die nationale und internationale Sicherheit in einem bisher unbekannten Ausmaß bedrohen. …weil er bestehende Umweltkrisen wie Dürren, Wasserknappheit und Bodendegradation verschärft, Landnutzungskonflikte verstärkt und zusätzliche Umweltmigration auslösen könnte. Die globale Temperaturerhöhung wird die Existenzgrundlage vieler Menschen, insbesondere in den Entwicklungsregionen gefährden…. Der steigende Meeresspiegel sowie Sturm- und Flutkatastrophen könnten zukünftig die Städte und Industrieregionen an den Küsten Chinas, Indiens und den USA bedrohen. Das Abschmelzen der Gletscher würde die Wasserversorgung in den Anden- und Himalayaregionen gefährden…. Dadurch können die bestehenden Mechanismen zur Konfliktlösung überfordert werden. „

Heute sagt Schellnhuber „Das menschliche Leid wäre im wahrsten Sinne grenzenlos: Bei einem Meeresanstieg von sieben Metern, müssten 10 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung umgesiedelt werden. Der Kampf ums Trinkwasser würde zu riesigen Konflikten führen.“

UNO-Generalsekretär Ban betonte anläßlich der Vorstellung des jüngsten und letzten Klimaberichtes des IPCC in Valencia vor drei Wochen: „Die schlimmsten Szenarien des IPCC sind so angsterregend wie ein Science- Fiction-Film.“ Ich zweifle daran, dass das ein treffender Vergleich war. Science Fiction, das klingt so nach einem höchst aufregenden Blick in die Zukunft, den man -mit schlotternden Knien zwar- aber doch neugierig riskiert. Ist ein bisschen wie zugucken; in der Hoffnung, dass es schon die Anderen treffen.

„Wenn wir nichts tun, wird die Klimakatastrophe ökonomisch gesehen so teuer wie die beiden Weltkriege zusammen.“ äußert Schellnhuber: Ob das ökonomische Argument zieht?

Der Klimawandel hat dramatische Folgen für Wasser, Böden, Biodiversität uvm. Er bedroht als Folge sich verschärfender Auseinandersetzungen um diese Ressourcen oder als Folge der Migration die Sozialstrukturen selbst.

Das Fazit ist daher ein doppeltes: Ohne global commons keine local commons. Und ohne lebensfähige local & global commons kein (sozialer) Frieden.

Ein Gedanke zu „Commons sind friedensstiftend

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