Protest gegen Düngung der Meere

Bringen Sie das Geo-Engineering-Schiff zur Umkehr! Umweltminister Gabriel sollte eigentlich wissen, dass die LOHAFEX Expedition das Moratorium der CBD zur Ozeandüngung und die Vereinbarung der London Convention auf folgende Weise bricht:

1) Es findet in der Hochsee statt.

2) Es findet statt, bevor ein effizientes Regime oder Regeln zur Umweltfolgenabschätzung entwickelt wurden.

3) Es gibt noch keine Entscheidung darüber, ob 300 Quadratkilometer als großer oder kleiner Eingriff zu verstehen sind.

4) Mögliche Effekte auf die Umwelt wurden noch nicht ausreichend untersucht.

Er müsste es wissen, aber ist wohl besser, wenn ihm dass 100.000 Leute nochmal sagen:

Es folgt ein Textentwurf zum Protest gegen abenteuerliche Geoengeneering-Experimente!

An: sigmar.gabriel@bundestag.de

oder: Sigmar Gabriel, MdB, z.H. Sören Heinze, Platz der Republik 1
11011 Berlin

Sehr geehrter Herr Bundesumweltminister Gabriel,

ich wende mich in sehr großer Dringlichkeit an Sie. Wie letzte Woche bekannt wurde, ist das deutsche Forschungsschiff Polarstern des Alfred-Wegener-Instituts von Kapstadt (Südafrika) nach Punta Arena (Chile) aufgebrochen, um in der Scotia-See das LOHAFEX-Experiment zur ozeanischen Düngung durchzuführen. Dabei soll Eisensulfat in der Tiefsee in einem Gebiet von 300 qkm vor den Küstengewässern Argentiniens ausgebracht werden.

Während der 9. Konferenz der Biodiversitätskonvention (CBD) in Bonn 2008 haben sich 191 Staaten auf ein Moratorium zur Düngung der Ozeane geeinigt. Diesen richtungweisenden Erfolg schreibe ich vor allem dem Verhandlungsgeschick ihres Ministeriums zu, und möchte mich dafür ausdrücklich bedanken. Darüberhinaus wurde in der London Convention (Vereinbarung gegen das Dumping in Meeren; Vertrag der International Maritime Organisation) festgeschrieben.  Beide internationalen Vereinbarungen werden nun aber durch die Ko-Finanzierung des Forschungsprojekts durch die deutsche Regierung unter Beteiligung eines deutschen Instituts unterlaufen, Bedenken gegen dieses Experiment ergeben sich z.B. hinsichtlich folgender Zusammenhänge:

1)    Es findet in der Hochsee statt,

2)   es beeinflusst möglicherweise die Küstengewässer Argentiniens,

3)    es findet statt, bevor ein effizientes Regime oder Regeln zur Umweltfolgenabschätzung entwickelt wurden,

4)    es gibt noch keine Entscheidung darüber, ob 300 Quadratkilometer als großer oder kleiner Eingriff in das ozeanische Ökosystem zu verstehen sind,

5)    Mögliche Effekte auf die Umwelt wurden noch nicht ausreichend untersucht.

Mehr Informationen über das LOHAFEX-Experiment und warum es das Moratorium bricht finden sich unter <http://www.etcgroup.org/en/materials/publications.html?pub_id=710>

Zwar wurden die Behörden der beteiligten Länder, Deutschland, Indien und Südafrika durch Vertreter der internationalen Zivilgesellschaft bereits auf diesen illegalen Vorgang aufmerksam gemacht, dennoch erfolgte bisher keine offizielle Stellungnahme. Dies war darüberhinaus mit der Forderung nach einer Anweisung zur Umkehr des FS Polarstern verknüpft. Das Internet zeigt jedoch, daß das deutsch FS Polarstern nach wie vor, volle Kraft voraus, Kurs auf die Scotia-See hält.

Live-tracking des FS Polarstern im Internet unter:

<http://www.sailwx.info/shiptrack/shipposition.phtml?call=DBLK> oder <http://www.awi.de/en/infrastructure/ships/polarstern/where_is_polarstern/>

Briefe der internationalen zivilgesellschaftlichen Allianz, welche bereits an die deutschen, indischen und südafrikanischen Umweltminister verfasst wurden:

Brief an den deutschen Umweltminister – Sigmar Gabriel <http://www.etcgroup.org/upload/editor/File/ltGermanMinisterJan709.pdf>

Brief an den indischen Umweltminister – Dr. Manmohan Singh <http://www.etcgroup.org/upload/editor/File/ltIndianMinisterJan0909.pdf>

Brief an den südafrikanischen Umweltminister – Mr Marthinus van Schalkwyk <http://www.etcgroup.org/upload/editor/File/ltAfricanMinisterJan0709.pdf>

Ich möchte Sie nun dringend bitten, Ihren Standpunkt zu überdenken und auf die deutsche Regierung und auf das Alfred-Wegener-Institut dahingehend Einfluss zu nehmen, dass sie das Schiff zur Umkehr anweisen und die finanzielle sowie institutionelle Förderung solcher Forschungsvorhaben einstellt.

Grundsätzlich möchte ich auch bemerken, dass Ansätze des Geo-Engineerings, wie z.B. die Ozeandüngung, kein Weg zur Bewältigung des Klimawandels darstellen.Sie schädigen und destabilisieren vielmehr zusätzlich die ozeanischen Lebensräume und das Klima.

Mit den besten Grüßen,

(Unterschrift)

(Adresse)

BITTE SENDEN SIE CC AN: Jim Thomas, ETC Group (Montreal) jim@etcgroup.org und Rüdiger Stegemann, Seeds Action Network rstg@gmx.de

PS: Live-tracking des FS Polarstern im Internet unter: <http://www.sailwx.info/shiptrack/shipposition.phtml?call=DBLK> oder <http://www.awi.de/en/infrastructure/ships/polarstern/where_is_polarstern/>


3 Gedanken zu „Protest gegen Düngung der Meere

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